Vom Mackenzie-Delta bis an den Arktischen Ozean: Unterwegs auf dem Inuvik–Tuktoyaktuk Highway - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Vom Mackenzie-Delta bis an den Arktischen Ozean: Unterwegs auf dem Inuvik–Tuktoyaktuk Highway
138 Kilometer durch Tundra, Licht und Geschichte / Straße verbindet Inuvik mit Tuktoyaktuk erstmals ganzjährig
Vom Mackenzie-Delta bis an den Arktischen Ozean: Unterwegs auf dem Inuvik–Tuktoyaktuk Highway

Es gibt Straßen, die Distanzen verkürzen – und solche, die eine ganze Region miteinander verweben. Der Inuvik–Tuktoyaktuk Highway gehört zu den spektakulärsten Verbindungen des Nordens. Er führt aus dem vielstimmigen Inuvik im Mackenzie-Delta bis nach Tuktoyaktuk am Arktischen Ozean und öffnet Reisenden den Blick auf Landschaften, die von Tundra, Himmel und tiefem Schweigen geprägt sind. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2017 ist der Highway die erste durchgehend befahrbare Landverbindung zur arktischen Küste der Northwest Territories.

Inuvik: lebendiger Auftakt am Rand des Deltas

Inuvik gilt als kultureller Drehpunkt der westlichen Arktis. Das Western Arctic Regional Visitor Centre vermittelt Flora, Fauna und die Lebensweisen der Region und zeigt, wie eng Natur und Kultur hier miteinander verzahnt sind. Die Iglu-Kirche mit ihren Malereien der Inuvialuit-Künstlerin Mona Thrasher ist das markante Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den meistfotografierten Gebäuden des Nordens.

Entlang der Mackenzie Road prägen Souvenirläden mit Kunst der Gwich’in und Inuvialuit das Stadtbild. Handgefertigte Ulu-Messer, Parkas im Mother-Hubbard-Stil oder perlenbesetzte Fäustlinge stehen für eine Handwerkstradition, die fest im Alltag verankert ist.

Nur wenige Schritte außerhalb des Zentrums öffnen sich am Boot Lake und im Jak Territorial Park weite Ausblicke über das verzweigte Delta – ein Landschaftslabyrinth, das seit Generationen Lebens- und Geschichtsraum zugleich ist. Im Sommer wird Inuvik beim Great Northern Arts Festival zu einem Treffpunkt für Kunstschaffende aus der gesamten Polarwelt, begleitet vom Licht der Mitternachtssonne, das Tage und Nächte ineinanderfließen lässt.

Wege aus der Stadt: Wasser, Berge und Küste

Von Inuvik aus führen verschiedene Routen tief in die Region. Bootstouren erschließen das Mackenzie-Delta mit seinen Lagunen, Tierwelten und traditionellen Jagd- und Fischercamps. Wer dem Dempster Highway Richtung Süden folgt, erreicht den Polarkreis und durchquert Gwich’in-Gemeinden, breite Flüsse und die Richardson Mountains, Lebensraum für Adler, Wölfe und Grizzlybären.

Auch aus der Luft zeigt die Region ihre Weite: Ein Flug nach Herschel Island eröffnet den Blick auf Küstenlandschaften, Wale, Robben und die historischen Gebäude aus der Zeit des Walfangs.

Der Inuvik–Tuktoyaktuk Highway: Ingenieursleistung im hohen Norden

Vor den Toren der Stadt beginnt der rund 138 Kilometer lange Inuvik–Tuktoyaktuk Highway – ein Bauwerk, das lokale Teams von beiden Enden aus errichteten und schließlich in der Mitte vereinten. Als aufgeschütteter Damm konstruiert, schützt er die Straße vor dem instabilen Permafrostboden. Er führt durch eine Tundralandschaft, die je nach Jahreszeit in Gold-, Rot- oder Violetttönen schimmert.

Entlang der Strecke zeigen sich Beerenfelder, sanfte Hügelketten und weite Ebenen. Füchse, Karibus oder Zugvögel können die Fahrt begleiten, und über allem spannt sich ein Himmel, dessen wechselndes Licht die Straße wie ein Band in die Landschaft legt.

Tuktoyaktuk: zwischen Pingos, Tradition und Meer

Tuktoyaktuk, kurz Tuk, liegt an der Kugmallit Bay und ist die nördlichste Küstengemeinde der Northwest Territories. Der Ort ist geprägt vom Meer, vom Eis und einer tief verwurzelten Inuvialuit-Kultur. Bereits von weitem sichtbar sind die charakteristischen Pingos – gefrorene Erdhügel, die weltweit nur selten vorkommen. Der größte, Ibyuk, erhebt sich auf die Höhe eines 15-stöckigen Gebäudes und ist Kanadas höchster Pingo.

Stadtrundgänge führen zu den Überresten der DEW Line Site aus dem Kalten Krieg, zur historischen Lady of Lourdes und zu traditionellen Grassodenhäusern. Am Arktischen Ozean schließlich endet jede Reise in einem Moment, der unvergesslich bleibt: Wer hier einen Zeh – oder mehr – ins Wasser taucht, trägt einen stillen Beweis für die Begegnung mit einem der nördlichsten Meere der Welt nach Hause.

Eine Straße voller Geschichten

Der Inuvik–Tuktoyaktuk Highway verbindet zwei Orte, die unterschiedlich erscheinen und doch durch Geschichte und Landschaft zusammengehören. Inuvik mit seinem kreativen Puls, Tuktoyaktuk mit seiner stillen Kraft und der Weite des Meeres. Dazwischen eine Tundra, die ihre eigenen Geschichten schreibt.

Wer diese Route bereist, erlebt eine Region, in der Licht, Land und Menschen eng miteinander verwoben sind – und in der jede Kurve ein neues Kapitel eröffnet.

Bildnachweis: © Kristian Binder/NWTT


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