Heute ist Welttag des türkischen Kaffees: Ein Ritual voll Geschichte und Gastfreundschaft - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Heute ist Welttag des türkischen Kaffees: Ein Ritual voll Geschichte und Gastfreundschaft
UNESCO-Kulturerbe, EU-geschützt und tief in der Alltagskultur verwurzelt
Heute ist Welttag des türkischen Kaffees: Ein Ritual voll Geschichte und Gastfreundschaft

Der türkische Kaffee gehört zu den bedeutendsten kulinarischen Traditionen Türkiyes. Sein intensives Aroma, die charakteristische Zubereitung und seine soziale Bedeutung machen ihn zu einem Erlebnis, das weit über den Geschmack hinausreicht. Seit seiner Aufnahme in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2013 wird der 5. Dezember weltweit als „Welt-Türkischer-Kaffee-Tag“ gefeiert. In diesem Jahr ist das Getränk erneut in den internationalen Fokus gerückt: Als erstes „traditionelles Produkt“ Türkiyes wurde türkischer Kaffee offiziell in der Europäischen Union registriert.

Ein Getränk mit jahrhundertelanger Geschichte

Der Ursprung des türkischen Kaffees führt in das 16. Jahrhundert, als er über den Jemen in das Osmanische Reich gelangte und rasch an Bedeutung gewann. Die ersten Kaffeehäuser wurden zu Orten des Austauschs und der Geselligkeit, später fand das Getränk seinen festen Platz in den Haushalten. Händler trugen es über die Grenzen hinaus nach Europa – ein entscheidender Impuls für die Entwicklung der dortigen Kaffeekultur.

Über die Jahrhunderte blieb der türkische Kaffee ein Symbol der Verbundenheit. Ob nach dem Essen, bei Verlobungszeremonien, festlichen Anlässen oder religiösen Feiertagen – das gemeinsame Trinken gilt als Geste der Gastfreundschaft. Das Sprichwort „Eine Tasse Kaffee verpflichtet zu vierzig Jahren Freundschaft“ fasst diese kulturelle Bedeutung treffend zusammen.

Unveränderte Zubereitung – das Geheimnis des Geschmacks

Sein unverwechselarmer Charakter gründet auf einer bis heute nahezu unveränderten Zubereitungsmethode. Fein gemahlene Bohnen werden mit kaltem Wasser – und auf Wunsch mit Zucker – in einer kleinen Kupferkanne, der Cezve, erhitzt, bis sich eine dichte Schaumschicht bildet. Gäste werden traditionell gefragt, wie sie ihren Kaffee trinken möchten: pur, leicht gesüßt, mittel oder süß.

Auch die Präsentation hat Ritualcharakter. Gereicht wird der Kaffee in kleinen Porzellantassen, begleitet von einem Glas Wasser und häufig einem Stück Lokum. Im Gegensatz zu modernen Coffee-to-go-Gewohnheiten steht hier das bewusste, langsame Genießen im Mittelpunkt.

Regionale Vielfalt – Mastix, Menengiç und Mırra

Auf Reisen durch Türkiye zeigt sich, wie vielfältig die Tradition gelebt wird. An der Ägäis verleiht Mastixharz dem Kaffee eine aromatische Note, in Gaziantep ist Menengiç-Kaffee verbreitet – aus den Früchten des Pistacia-Terebinthus-Baums und ebenfalls EU-geschützt. In den Provinzen Şanlıurfa und Mardin wird Mırra serviert, ein besonders starkes, lange gekochtes Getränk mit eigenem rituellem Charakter.

Türkischer Kaffee begleitet alltägliche Momente ebenso wie besondere Anlässe und wird häufig gemeinsam mit Baklava oder Lokum genossen. Nach dem letzten Schluck beginnt in vielen Haushalten ein weiteres Ritual: Die Deutung des Kaffeesatzes, die Tasseografie, verwandelt die zurückgebliebenen Formen in kleine Geschichten – eine spielerische Verbindung von Tradition, Fantasie und gesellschaftlichem Miteinander.

Bildnachweis: © TGA


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