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Zum Internationalen Tag der Robben machen Meeresschützer auf die labile Überlebenssituation der Flossenfüßer aufmerksam.
Der Seehund ist nicht nur die häufigste Meeressäugerart in Deutschland, sondern auch die bekannteste. In der Ostsee leben etwa 8.000 Seehunde.
„Die massiven Veränderungen in der Meeresumwelt, ausgelöst durch die Folgen von Klimakrise, Überfischung und Meeresverschmutzung wirken sich auch auf die Überlebenssituation dieser semi-aquatischen Meeressäugetiere aus. So ist die einzige Robbenart im Mittelmeer, die Mittelmeer-Mönchsrobbe, nach wie vor eine der am stärksten vom Aussterben bedrohten europäischen Meeressäugetierarten“, sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.
Den Internationalen Tag der Robben gibt es seit 1982. Er geht auf eine Resolution des US-Kongresses zurück und ist in den Vereinigten Staaten als International Day of the Seal bekannt. Ursprünglich sollte damit Aufmerksamkeit auf die Grausamkeiten der Robbenjagd im US-Nachbarland Kanada auf Klappmützen- und Sattelrobben gelenkt werden.
Seehund & Co. unter Druck
Wie alle Top-Prädatoren finden Robben weniger Nahrung, sterben als Beifang in Fischernetzen oder durch Verhedderung mit oder Verschlucken von verloren gegangenem Fischfanggerät wie Netze, Seile, Schnüre und Haken. Eine Studie1 aus den Niederlanden zeigte, dass die Verhedderungsrate von Kegelrobben und Seehunden mit Fischereigerät im niederländischen Wattenmeer zwischen 2010 und 2020 um das Vierfache angestiegen ist.
Auch belgische Forschende melden vermehrt Totfunde von durch Fischereigerät oder als Beifang verendeter Robben im belgischen Wattenmeer.
„Tödliche Verhedderungen mit herrenlosem Fischereigerät, Beifänge, Nahrungsmangel und die Folgen von Übertourismus sind wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass die Population der Wattenmeer-Seehunde in der Nordsee seit fünf Jahren rückläufig ist“, erklärt Karlowski.
20 % des Kegelrobben-Bestands von Mecklenburg-Vorpommern auf einen Schlag ausgelöscht
Erst im Oktober 2024 starben mindestens 44 Kegelrobben, wahrscheinlich in einer Großreuse vor Thiessow an der Südostküste von Rügen. Offensichtlich waren die Tiere ertrunken. Nachdem die Reuse schließlich an Land genommen wurde, hatte das Massensterben der Kegelrobben ein Ende.
Aufgrund dieses Vorfalls verfügte das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern, dass ab März 2025 in den Küstengewässern des Landes alle Reusen mit Einschwimmsperren für Robben nachgerüstet sein müssen. Bislang waren Robbenschutzvorrichtungen lediglich für Reusen im Greifswalder Bodden vorgeschrieben.
Lichtblicke zum Internationalen Tag der Robben
Die Deutsche Stiftung Meeresschutz weist zum Internationalen Tag der Robben auch auf positive Entwicklungen hin. So meldet die Fischereiabteilung der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA, NOAA Fisheries, dass der Bestand der Hawaii-Mönchsrobbe auf ca. 1.600 Tiere gestiegen ist und stabil bleibt.
Auch unsere heimischen Nordsee-Kegelrobben widerstehen den Gefahren, die den Seehunden zusetzen, offensichtlich besser.
Vorerst stabil zeigt sich auch der Bestand der Mittelmeer-Mönchsrobbe. Er ist seit einigen Jahren nicht weiter gesunken und liegt bei ca. 700 Tieren. Mittlerweile gibt es Wiederansiedlungsprojekte für die einzige im Mittelmeer lebende Robbenart. So unterstützt die Deutsche Stiftung Meeresschutz seit 2023 ein Projekt der israelischen Organisation Delphis. Hierbei sollen für Mittelmeer-Mönchsrobben unverzichtbare Rückzugs- und Wurfhöhlen und Grotten an der Küste wiederhergestellt und künstliche Höhlen und Grotten gebaut werden.
Abstand halten: Appell zum Internationalen Tag der Robben
Eine für Robben gleichfalls problematische Entwicklung ist Übertourismus wie an der deutschen Nordseeküste und im Nationalpark Wattenmeer. Immer wieder respektieren Urlauber nicht die Bedürfnisse an Land ruhender Seehunde und Kegelrobben oder unterlassen es, ihre Hunde fernzuhalten.
„Dadurch zwingt man die erschöpften Tiere, ins Meer zurückzukehren. In der Wurfsaison verlieren Welpen den Kontakt zu ihren Müttern. Auf sich allein gestellt haben Seehund- oder Kegelrobbenwelpen keine Überlebenschance, wenn sie nicht gerettet werden“, erklärt Karlowski. Eine von der Deutschen Stiftung Meeresschutz unterstützte Robben-Rettungsstation befindet sich in Wyk auf der Insel Föhr.
Bildnachweis: @ Kirsten Bruns
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