TO DO Award geht nach Ecuador und Indien - Wissen, was im Tourismus los ist!



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TO DO Award geht nach Ecuador und Indien
»Community Tourism Yunguilla« und »Fernweh Fair Travel – Uplifting Communities« erhalten TO DO Award 2024 | beide Projekte vorbildhaft im „responsible management of natural ressources“ | sozialverantwortlicher Tourismus eröffnet Zukunftsperspektiven
TO DO Award geht nach Ecuador und Indien

Der international renommierte Preis für sozialverantwortlichen Tourismus geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an das Projekt »Community Tourism Yunguilla« in Ecuador sowie an »Fernweh Fair Travel – Uplifting Communities« in Indien. Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung ehrt mit dem TO DO Award seit 1995 Initiativen, die Partizipation und Mitsprache von Einheimischen bei touristischen Projekten und Angeboten ermöglichen. Beide Preisträger erfüllen die Kriterien des Preises in vorbildhafter Weise und sind beispielgebend für entwicklungspolitische Veränderungen im Kontext von Reisen und Begegnungen.

»Community Tourism Yunguilla« – es geht auch anders!

Das Projekt »Community Tourism Yunguilla« steht seit fast 30 Jahren für eine kontinuierliche Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen einer ganzen Dorfgemeinschaft durch touristische Angebote. Die Initiator:innen des Projekts hatten von Beginn an den „verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen“ zum Kernanliegen ihres Vorhabens erklärt. Der Erfolg des Vorhabens speist sich nicht zuletzt aus dem Ansatz, der die gesamte Gemeinschaft und das soziale Umfeld der Region aktiv in Planung und Umsetzung – sowie in Ertrag und Weiterentwicklung einbindet.

Den etwa 250 Einwohner:innen der Gemeinschaft ist es in den zurückliegenden drei Jahrzehnten gelungen, den grassierenden Raubbau an den umliegenden Wäldern zu stoppen und sukzessiv eine Aufforstung durchzuführen. Hinzu kamen weitere wirksame Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Ressourcen, sodass sich das Gebiet inzwischen in eine attraktive Destination für Ökotourismus entwickelt hat; sie wurde darüber hinaus Teil des UNESCO-Biosphärenreservats „Chocó Andino de Pichincha“.

Yunguilla liegt in einer Nebelwald-Region der Anden. Das Dorf wird nach den erfolgreichen Anstrengungen der letzten Jahre wieder von einem rund 8.000 Hektar großen artenreichen Wald umgeben. In diesem Umfeld werden den Besucher:innen Exkursionen auf historischen Inka-Pfaden oder geführte Touren durch den Nebelwald angeboten – als Tages- oder Mehrtagesaufenthalte. Im Rahmen von Homestay-Programmen können die Gäste in die Lebenswirklichkeit der Dorfgemeinschaft eintauchen; durch das Wohnen und Übernachten bei unterschiedlichen Familien, gemeinsame Mahlzeiten und Teilnahme am Arbeitsalltag lernen die Besucher:innen den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen kennen und wertschätzen; eine authentische und herzliche Gastfreundschaft inklusive.

»Fernweh Fair Travel – Uplifting Communities« bekämpft soziale Benachteiligung

Der zweite TO DO Award 2024 geht an »Fernweh Fair Travel – Uplifting Communities« im indischen Bundesstaat Uttarakhand. Fernweh Fair Travel bietet Reisen in den alpinen Vorbergen des Himalayas an, die von einer enormen Artenvielfalt in Flora und Fauna gekennzeichnet sind und verschiedene Schutzgebiete für Tiere umfassen. Die Täler werden vor allem landwirtschaftlich genutzt. In den letzten Jahren hat sich die Region darüber hinaus zu einem attraktiven Wander- und Erholungsgebiet entwickelt.

Die Gründerin von Fernweh Fair Travel stammt aus dieser traditionell geprägten, konservativen Region, in der in weiten Teilen Armut und soziale Benachteiligung vorherrschen. Anliegen und Gründungsidee war, wirtschaftlich armen Menschen und alleinstehenden bzw. verwitweten Frauen Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, die es in dieser Region bislang kaum oder gar nicht gab und durch die sie sich selbst versorgen können.

Potenzial erkannten die Gründer:innen in der landschaftlichen Schönheit – respektive im Tourismus. Zunächst wurde die Bevölkerung für das Anliegen des Projekts sensibilisiert. Vor allem Frauen sollten mitarbeiten und so zu mehr Unabhängigkeit und Anerkennung finden. Der Prozess nahm einige Jahre in Anspruch, ehe Politik, die Mitglieder der Dorfgemeinschaften – aber auch geistliche Würdenträger überzeugt werden konnten. Letztlich entschied die gesamte Region mit, wie sich diese touristische Entwicklung vollziehen sollte; gelebte Partizipation.

So entstanden nach und nach Unterkünfte, für die Gäste wurden traditionelle Gerichte zubereitet. Die Teilnehmenden wurden auch im Umgang mit Gästen geschult. Kern des Angebots sind Homestay-Angebote, um Einzelreisende und Gruppen beherbergen zu können. Das Erlernte wird seither innerhalb der Familien und der Gemeinschaft weitergetragen. Mit einem Teil der Erlöse werden Schulen und gemeinschaftliche Projekte unterstützt. Inzwischen können mehr als 500 Personen, überwiegend Frauen, von den Einnahmen aus dem Tourismus ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Claudia Mitteneder, Geschäftsführerin des Studienkreis für Tourismus: „Die beiden Projekte entsprechen geradezu lehrbuchmäßig den Ausschreibungsbedingungen des TO DO Awards. Der Erfolg beider Vorhaben zeigt zweierlei: Sozialverantwortlicher Tourismus kann auch langfristig wirtschaftlich tragfähig sein. Und es belegt, dass erfolgreiche Beispiele weltweit Schule machen können. Und genau das ist das Anliegen unseres Wettbewerbs.

Die Preisverleihung des »TO DO Award« findet am 6. März 2024 ab 18:00 Uhr auf der eTravel-Bühne in Halle 6.1 der ITB Berlin mit anschließendem Networking statt. Neben diesem Preis wird dabei auch der Preisträger des »TO DO Award Human Rights in Tourism« geehrt.

 Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung auf der ITB 2024: Halle 4.1, Stand 201

Bildnachweis: © AA


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