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Wer bei der Planung seines Urlaubs ausschließlich auf die Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz vertraut, muss derzeit noch ein bisschen Wagemut aufbringen. Die Informationen, die die Technologie auf Basis individualisierter Buchungsanfragen generiert, sind noch nicht immer perfekt, bieten in vielen Fällen aber bereits eine Alternative zu herkömmlichen Buchungswegen. So kommt eine Autorin der Fachzeitschrift Wired, die für die Buchung eines Wochenendtrips nach Brügge auf den Operator von ChatGPT vertraute, zu einem insgesamt positiven Urteil. Die KI-basierte Zusammenstellung ihrer Reise inklusive Zugbuchungen, Hotelreservierung, Restaurant- und Kulturtipps habe nicht in allen Fällen die erwünschten Resultate ermittelt, sich unter dem Strich jedoch als attraktive Alternative zu der mühevollen Eigenrecherche via Buchungsplattformen und Suchmaschinen erwiesen. Mit anderen Worten: Experimentierfreudige Urlauber können bei der Buchung durch den Einsatz von KI schon heute jede Menge Zeit und Nerven, und oft auch Geld sparen.
Der Befund zeigt, in welche Richtung sich das touristische Geschäft in nächster Zukunft entwickeln wird. Wie in anderen Branchen ist KI auch auf dem Reisemarkt dabei, neue Standards zu setzen. KI-Agenten sind mittlerweile nicht nur in der Lage, im Auftrag ihrer Kunden Urlaubsreisen zusammenzustellen, sondern auch autonom zu buchen. Die neuen Alleskönner verändern Verbrauchergewohnheiten und Wettbewerbsstrukturen und werden auf diese Weise zum nächsten großen Gamechanger für die Branche.
Ob Reiseplanung, Buchung oder Inspiration: Künstliche Intelligenz nimmt im Tourismus eine immer wichtigere Rolle ein.
Akzeptanz der Verbraucher wächst stetig
Laut einer Befragung des Marktforschungsinstituts YouGov können sich mittlerweile 58 Prozent der Deutschen vorstellen, bei der Urlaubsplanung auf KI zurückzugreifen. Dies gilt etwa für die Suche nach Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten oder zur Unterstützung bei Kommunikation und Übersetzungen. Rund jeder vierte Urlauber kann sich auch vorstellen, mithilfe von KI einen individuellen Reiseplan zu erstellen oder KI zur Entscheidungsfindung bei der Auswahl von Reisezielen zu nutzen.
Längst nicht alle Akteure im Tourismus sind auf diesen Umbruch vorbereitet. Laut einer von der ITB in Auftrag gegebenen Untersuchung im Rahmen des ITB Berlin Kongress 2025 sehen sich insbesondere mittelständische Anbieter bei diesem Thema mit erheblichen Hindernissen konfrontiert. Jedes Dritte der befragten Unternehmen gibt an, für die Implementierung von KI-Strukturen nicht über hinreichend Fachpersonal zu verfügen. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken, ethische Aspekte wie auch psychologische Barrieren wie Angst und Unsicherheit tragen dazu bei, dass notwendige Investitionen in KI-Technologie unterbleiben. Auch scheint die vorhandene IT-Infrastruktur vielerorts noch zu funktionieren, sodass eine Umstrukturierung in die ferne Zukunft verschoben wird.
Das Zaudern könnte sich als fatal erweisen. Die Zahl leistungsstarker KI-Agenten wird stetig größer. Auf dem dynamischen Anbietermarkt tummeln sich ambitionierte Newcomer wie OneAir und Mindtrip, aber auch Entwicklungen großer Unternehmen wie Operator von ChatGPT oder Gemini Agent Mode von Google. Einige dieser Tools sind mittlerweile in der Lage auch komplexe und individuelle Anfragen buchbar zu machen.
Dynamische Entwicklung in Asien und Nordamerika
Auch der Blick auf die Reisemärkte in Nordamerika und in Asien zeigt, in welchem Tempo KI dabei ist, die Spielregeln des touristischen Geschäfts zu revolutionären. Während innerhalb der EU Daten- und Verbraucherschutzbestimmungen die Investitionsgeschwindigkeit noch bremsen, zählen KI-Anwendungen in großen Teilen Asiens – auch aufgrund einer jüngeren und adaptionsfreudigeren Bevölkerung – bereits zum touristischen Alltag. Branchenbeobachter raten vor diesem Hintergrund, die Investitionen unverzüglich zu erhöhen: „Es geht darum, die mit KI verbundenen Chancen zu verstehen und zu erproben“, betont Mitra Sorrels, Senior Vice President des Marktforschungsunternehmens Phocuswright.
Wie es gelingen kann, die eigene Belegschaft an KI heranzuführen, demonstriert Europas größter Tourismuskonzern TUI: Mitarbeitende haben dort seit einiger Zeit die Möglichkeit, ihren persönlichen KI-Assistenten ohne eigenes Expertenwissen selbst zu bauen und das Potential der neuen Technologie im täglichen Arbeitsumfeld zu nutzen. Auf diese Weise haben mehrere tausend Mitarbeitende mehr als 400 individuelle KI-Assistenten erstellt, die über eine unternehmensinterne Plattform geteilt werden. Der „TUI AI Assistant Store“ steht allen Mitarbeitenden offen, sodass umfangreiche Synergieeffekte erzielt werden. „Wichtig war uns ein Angebot, das für alle leicht nutzbar ist und dabei höchste Sicherheit garantiert. Wir müssen mit KI experimentieren und können nicht warten bis vollständige Lösungen vorliegen. Es gilt in kleinen Schritten vorzugehen, zu lernen, Tests mit Nutzern durchzuführen und so schnell wie möglich nach Möglichkeiten der Anwendung zu suchen“, betont Pieter Jordaan, CIO der TUI Group. SEO-Optimierung war gestern
Derartige Projekte können helfen, auf einem digitalen Markt mitzuhalten, der unter dem Einfluss von KI zu veränderten Wettbewerbsbedingungen führt. Reiseanbieter, die auch in Zukunft digital erfolgreich sein wollen, werden sich völlig neuen Spielregeln anpassen müssen. Vor allem von der bisher geltenden SEO-Optimierung der eigenen Angebote gilt es sich allmählich zu verabschieden. Keywords verlieren in der von KI dominierten Reisewelt an Relevanz. Statt in den Rankings der Google-Sucherergebnisse aufzutauchen, wird der Erfolg künftig eher darin liegen in den Antworten von KI-Agenten und AI Overviews Präsenz zu zeigen. Klar strukturierte Daten und offene Zugänge helfen dabei, von der KI gefunden zu werden. „Was zählt, ist eine menschliche und präzise Sprache, um die sich auch die KI bemüht. Texte sollten gut strukturiert sein, idealerweise in der Form, wie sie auch die KI nutzt, beispielsweise als gut ausformulierte FAQ-Listen für KI-Assistenten“, empfiehlt Dirk Rogl, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Travel.Commerce.
Bildnachweis: © ITB
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