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Vereinigung Cockpit bereitet Schiedsverfahren gegen Lufthansa vor
Die Vereinigung Cockpit (VC) bereitet wegen eines aus ihrer Sicht vorliegenden Verstoßes gegen die in der Perspektivvereinbarung (PPV) zugesicherte Mindestflottengröße von 325 Flugzeugen bei Lufthansa und Lufthansa Cargo die Einleitung eines Schiedsverfahrens gegen die Lufthansa Group vor.
Vereinigung Cockpit bereitet Schiedsverfahren gegen Lufthansa vor

Bereits vor knapp einem Jahr hatte die VC angekündigt, die Einhaltung der im Jahr 2017 vereinbarten Flottenzusage auf diesem Wege prüfen zu lassen. Nachdem die VC mehrfach versucht hat, den Konflikt außerhalb des vorgesehenen Rechtswegs beizulegen, hält sie den Gang zum Schiedsgericht nun für unvermeidlich.

„Wir haben der Arbeitgeberseite über Monate hinweg mehrere Gelegenheiten eingeräumt, mit uns gemeinsam die unterschiedlichen Sichtweisen aufzuarbeiten – zuletzt unterstützt durch eine auf Konfliktlösung spezialisierte Kanzlei“, erklärt Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit. „Trotz zweier Gespräche und mehrfacher anwaltlicher Schreiben wurden unsere Argumente weder konstruktiv beantwortet noch inhaltlich entkräftet. Damit ist für uns klar: Die Lufthansa hat das Interesse an einer gütlichen Einigung offenbar verloren.“

Die PPV von 2017 stand unter dem Leitmotiv eines „Neuanfangs“ und beinhaltete erhebliche Zugeständnisse der Cockpit-Beschäftigten. Im Gegenzug sicherte die Lufthansa eine garantierte Flottenuntergrenze von 325 Flugzeugen zu.

Aus Sicht der VC löst Lufthansa diese Zusage seit Jahren nicht ein.

Nachdem die Lufthansa sämtliche vorgeschlagenen einvernehmlichen Streitbeilegungsoptionen ungenutzt ließ, zieht die VC nun die vorgesehene Konsequenz.

„Die Einleitung des Schiedsverfahrens markiert einen weiteren Tiefpunkt der Sozialpartnerschaft“, so Arne Karstens, Sprecher der Group-Tarifkommission (GTK). „Sie zeigt erneut, dass das Management den Weg des Miteinanders verlassen hat und glaubt, Konflikte nur noch konfrontativ lösen zu müssen.“

Im Falle eines Erfolgs des Schiedsverfahrens wäre Lufthansa zu Pönalzahlungen in Millionenhöhe verpflichtet. Für die VC steht jedoch nicht die Sanktion, sondern die Wiederherstellung von Vertragstreue und Verlässlichkeit im Mittelpunkt.

„Es geht uns nicht um Konfrontation, sondern um die Einhaltung verbindlicher Zusagen“, stellt Pinheiro abschließend klar. „Wir erwarten, dass die Lufthansa endlich wieder auf den Boden der Sozialpartnerschaft zurückkehrt.“

Bildnachweis: © AA


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