DRV warnt vor Folgen der EU-Pauschalreiserichtlinie - Wissen, was im Tourismus los ist!



Deutschland
DRV warnt vor Folgen der EU-Pauschalreiserichtlinie
Mittelstand und Angebotsvielfalt stehen auf dem Spiel
DRV warnt vor Folgen der EU-Pauschalreiserichtlinie

Die Revision der Pauschalreiserichtlinie nimmt Fahrt auf – doch zentrale Einwände der Reisewirtschaft blieben bei der Abstimmung im Europäischen Parlament weitgehend ungehört. Der Deutsche Reiseverband (DRV) sieht erhebliche Belastungen auf Reisebüros und Veranstalter zukommen. Besonders betroffen: die mittelständisch geprägte Branche in Deutschland.

Kritik an den geplanten Regelungen

DRV-Präsident Norbert Fiebig warnt: „Die vorgesehenen Vorschriften verursachen nicht nur zusätzliche Kosten, sie verzerren auch den Wettbewerb – zu Lasten der organisierten Reise. Ziel muss sein, die Pauschalreise als bewährtes und sicheres Produkt zu stärken, nicht sie zu schwächen.“

Nach Ansicht des Verbandes gefährdet die geplante Neudefinition der Pauschalreise die Beratungsarbeit in Reisebüros. Zwei Leistungen im Kundenauftrag zu kombinieren, würde diese künftig in die Rolle des Veranstalters drängen – verbunden mit voller Haftung, Bürokratie und rechtlichen Risiken. Der DRV spricht sich daher klar für den Vorschlag des EU-Ministerrats aus, die bisherige Abgrenzung von Pauschal- und Einzelleistung beizubehalten.

Unverhältnismäßige Storno-Regeln

Auch die vorgesehenen Regelungen zu außergewöhnlichen Umständen stoßen auf Widerstand. Maßgeblich müsse weiterhin allein die Einschätzung des Auswärtigen Amtes sein, so der DRV. Eine Ausweitung auf Wohnsitz- oder Abreiseort sei unpraktikabel. Besonders kritisch sieht der Verband die geplante Frist von 28 Tagen, innerhalb derer Reisen kostenfrei storniert werden könnten. Fiebig betont: „Damit würden allgemeine Lebensrisiken einseitig auf die Veranstalter abgewälzt – das ist nicht akzeptabel.“

Pauschalreise bietet schon heute Schutz

Der Verband erinnert daran, dass die Pauschalreise bereits ein hohes Maß an Verbraucherschutz garantiert. Zusätzliche Verschärfungen würden jedoch Preissteigerungen nach sich ziehen und damit preissensible Kunden eher von der organisierten Reise abhalten. Folge könnte ein Trend zu individuell zusammengestellten Reisen ohne den Schutz der Pauschalreise sein – genau das Gegenteil dessen, was die Richtlinie eigentlich bezwecken soll.

Deutschlands besondere Rolle

Deutschland ist innerhalb der EU der mit Abstand größte Markt für Pauschalreisen: 41 Prozent aller EU-weiten Buchungen entfallen hierher. Rund 30 Prozent aller Urlaubsreisen der Deutschen sind Pauschalreisen. Dabei ist die Branche stark mittelständisch geprägt: Über 98 Prozent der Reiseveranstalter und fast alle Reisebüros gelten als kleine und mittlere Unternehmen. „Eine Überregulierung trifft damit den Kern der deutschen Reisewirtschaft ins Mark“, warnt Fiebig.

Appell an die Bundesregierung

Der DRV ruft die Bundesregierung auf, die Besonderheiten des deutschen Reisemarktes in den nun anstehenden Trilog-Verhandlungen zu berücksichtigen. „Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Verbraucherschutz und wirtschaftlicher Tragfähigkeit ist zwingend“, so Fiebig. „Sonst droht die organisierte Reise – und damit der bestgeschützte Urlaub – in Deutschland an Bedeutung zu verlieren.“

Bildnachweis: © DRV


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