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Restaurants und Hotels verzeichnen im Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020 einen nie dagewesenen Umsatzeinbruch. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, setzte das Gastgewerbe real (preisbereinigt) 39,0 Prozent weniger um als 2019, wobei die Monate Januar und Februar noch ein Umsatzplus aufwiesen. Bezogen auf die Corona-Monate März bis Dezember sackte der Umsatz um real 45,5 Prozent ein. „Die amtliche Statistik belegt die verheerenden Folgen der Corona-Krise für das Gastgewerbe. Nach einem Jahr Pandemie mit fast vier Monaten Lockdown und weitreichenden Reise- und Kontaktbeschränkungen ist die Not in der Branche riesig. Angesichts ausbleibender wie nicht ausreichender Hilfen und fehlender Perspektiven machen sich Verzweiflung und Existenzängste breit“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Zöllick drängt auf schnelle und auskömmliche Hilfszahlungen und einen Fahrplan für eine Öffnung der Branche. „Vor dem Hintergrund der dramatischen Situation unserer Betriebe bei gleichzeitig sinkenden Inzidenzwerten steigt der Druck, dass eine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe endlich auf die politische Tagesordnung kommt“.
Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in seine größte Krise der Nachkriegszeit gestürzt. Seit 2. November befindet sich die Branche erneut im Lockdown. Erlaubt sind wieder nur die Übernachtungen von Geschäftsreisen, die aber so gut wie nicht stattfinden, sowie der Außer-Haus-Verkauf. So betrug das reale Minus im Lockdown-Monat November im Vergleich zum Vorjahresmonat 67,8 Prozent. Für Dezember ergibt sich ein noch düsteres Bild. Hier fiel der Umsatz gegenüber Dezember 2019 sogar um 72,3 Prozent. Bereits der erste Lockdown von Mitte März bis Mitte beziehungsweise Ende Mai hatte riesige Löcher in die Bilanzen der Gastgeber gerissen. Auch nach der Wiedereröffnung sei das Geschäft aufgrund von Abstandsgeboten, Kapazitätsbegrenzungen und Reisebeschränkungen auch in den so wichtigen Sommermonaten nur gebremst gelaufen, berichtet Zöllick.
Infolge der massiven Corona-Beschränkungen leiden alle Segmente des Gastgewerbes unter heftigen Verlusten.
Bei den Hotels ging der Umsatz im Vergleich zu 2019 um real 47,5 Prozent zurück. „Große Veranstaltungen, Messen und Kongresse fanden 2020 überhaupt nicht statt. Das damit verbundene Hotellerie-Geschäft fiel komplett aus. Internationale Geschäftsreisende und Touristen fehlten schmerzlich“, erläutert Zöllick.
Im Gaststättengewerbe sank der Umsatz um real 35,3 Prozent. In der detaillierten Betrachtung ergibt sich hier ein differenziertes Bild. In den Lockdown-Monaten war und ist nur das Abholen beziehungsweise Bringen von Speisen erlaubt. „Gastro-Betriebe, die darauf schon vor der Corona-Krise gesetzt hatten, konnten ihre Umsätze halten oder gar steigern. Andere Betriebe boten den Liefer- und Mitnahmeservice erstmalig an und nutzten damit die einzige Möglichkeit für Einnahmen“, erläutert Zöllick. „Die Werte zeigen, dass diese Angebotsformen Zuwächse verzeichneten. Denn für Umsätze aus dem Außer-Haus-Geschäft galten schon immer sieben Prozent Mehrwertsteuer. 2018 betrug dieser Anteil laut Umsatzsteuerstatistik 26,3 Prozent an den gastronomischen Umsätzen.“
Besonders hart von der Corona-Krise getroffen sind die getränkegeprägten Betriebe wie Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken. So durften Clubs und Diskotheken im vergangenen Jahr gar nicht öffnen. Die Einbußen beliefen sich hier auf 51,3 Prozent.
Der Umsatz der Caterer lag 34,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Große Events waren 2020 verboten. Schulen, Kitas und Universitäten befanden sich während des Lockdowns nur im sehr eingeschränkten Betrieb. Viele Mensen wie Betriebskantinen waren geschlossen oder offerierten nur ein sehr begrenztes Angebot.
Die aufgelaufenen Umsatzverluste für die Gesamtbranche in den Corona-Monaten beziffert Zöllick auf fast 40 Milliarden Euro. Auch für den Jahresauftakt 2021 seien keine besseren Zahlen zu erwarten. Die Umsatzrückgänge im Januar und Februar werden ähnlich hoch sein wie in den Vormonaten. „Die wirtschaftliche Situation der Betriebe verschlechtert sich von Monat zu Monat“, so Zöllick. Die Konten seien leer, Rücklagen aufgebraucht.
„Umso wichtiger ist jetzt, dass die versprochenen Hilfen für alle notleidenden Unternehmen schnell, unbürokratisch und in vollem Umfang ankommen“, sagt Zöllick. Zudem drängt der DEHOGA-Präsident auf Nachbesserungen bei den Überbrückungshilfen und eine konkrete Öffnungsperspektive für seine Branche. „Es ist Aufgabe der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Betriebe keinen Tag länger als notwendig geschlossen bleiben.“ Für einen verantwortungsvollen Neustart des Gastgewerbes hat der Verband Leitlinien mit klaren Kriterien und umfangreichen Schutz-Maßnahmen für Gäste, Mitarbeiter und Unternehmer vorgelegt.
Bildnachweis: © DEHOGA
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