Tourexpi
Deutschland wird als Reiseziel immer beliebter:
477,6 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe im Jahr
2018 – 4 Prozent mehr als 2017 und so viele wie nie zuvor. „Das Reiseziel
Deutschland liegt bei in- wie ausländischen Gästen weiter voll im Trend. Das
Land punktet mit seinem tollen Preis-Leistungsverhältnis und seiner Vielfalt an
Zielen - egal ob Strände, Berge oder Städte, Natur oder Kultur, für jeden ist
etwas dabei. Und natürlich spielten 2018 auch die äußeren Bedingungen mit: Der
Traumsommer machte besonders viel Lust auf Urlaub und Kurztrips in und nach
Deutschland“, kommentierte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen
Tourismuswirtschaft (BTW) Dr. Michael Frenzel die heute vom Statistischen
Bundesamt veröffentlichten Zahlen. „Zudem trug die gute Wirtschafts- und
Arbeitsmarktlage ihren Teil dazu bei, dass die große Reiselust der Bürger im
vergangenen Jahr auch auf gut gefüllte Reisekassen traf.“
Frenzel: „Garantien für weitere Traumsommer kann
natürlich niemand geben. Das Gleiche gilt für die Fortsetzung des langjährigen
Wirtschaftswachstums in Deutschland. Die Politik hat es aber in der Hand,
unsere Branche ein Stück ‚wetterfester‘ gegenüber einer möglichen
konjunkturellen Abkühlung zu machen. Dies wäre ein notwendiger und längst
überfälliger Schritt. Denn schon in wirtschaftlich guten Zeiten spiegelt sich
das touristische Wachstum zu wenig in den Erträgen der Unternehmen wider.
Zahlreiche finanzielle und bürokratische Zusatzlasten und der harte und oft
unter ungleichen Voraussetzungen stattfindende Wettbewerb spielen dabei eine
zentrale Rolle.
Wir erwarten, dass die nationale Tourismusstrategie
einen Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen leistet – und dass sie
nicht zu lang auf sich warten lässt.“ Über die im Koalitionsvertrag geplante
nationale Tourismusstrategie könnte die Bundesregierung u.a.
Infrastrukturinvestitionen, einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt für
Fachkräfte aus dem Ausland und ein faires Regelwerk für die Digitalisierung
vorantreiben, wie die vom BTW beauftragte DIWecon-Studie ‚Ein
wirtschaftspolitischer Beitrag zur nationalen Tourismusstrategie‘ zeigt. „Aber
auch kurzfristig und unabhängig von der Tourismusstrategie gilt es, Weichen zu
stellen: Bürokratiebelastungen der mittelstandsgeprägten Tourismusbranche
müssen abgebaut, das Arbeitszeitgesetz flexibilisiert und finanzielle Nachteile
wie Urlaubs- und Luftverkehrsteuer beseitigt werden, um die Branche mit ihren
rund 3 Millionen Arbeitsplätzen krisenfest zu machen.“
